Die Feinde
Mesias Maiguashca: „Die Feinde“ (1997)
Screenshot der Animation von Tamás Waliczky aus der dritten Szene
© Tamás Waliczky
Mesias Maiguashca: „Die Feinde“ (1997)
Screenshot der Animation von Tamás Waliczky aus der zweiten Szene
© Tamás Waliczky
Mesias Maiguashcas Stück Die Feinde basiert auf der Erzählung "Das geheime Wunder" von Jorge Luis Borges und besteht aus zwölf kurzen Sequenzen, in denen komprimiert die wesentlichen Aspekte der Geschichte entfaltet werden: Der Schriftsteller Jaromir Hladik wurde zum Tode verurteilt und soll erschossen werden. Für die Vollendung seines letzten Werkes erbittet er von Gott einen Aufschub der Vollstreckung um ein Jahr. Er wird ihm gewährt. Im Moment der Erschießung geschieht das geheime Wunder, die Zeit bleibt stehen.
Drei der zwölf Szenen stellen die Träume Hladiks dar. Zu diesen Träumen hat Tamás Waliczky die Computeranimationen Sculptures entwickelt, die den Stillstand der Zeit symbolisieren. Für die Übersetzung zeitlicher in räumliche Dimensionen hat er kurze alltägliche Bewegungen einer Person mit einer Videokamera aufgezeichnet und anschließend im Computer bearbeitet. Die Bewegungs-abfolgen, die sich in der Zeit entfalten, wurden im Raum hintereinander geschichtet, so dass dreidimensionale Skulpturen ohne zeitliche Ausdehnung, gestauchte, eingefroren wirkende Bewegungen entstanden.
UA: „MultiMediale 5: - > ‚Musiktheaterszenen’“, ZKM | Karlsruhe (D), 31.10.1997
Hardware: Silicon Graphics Indigo2 Extreme/ NeXT/ Laserdisk-Player
Software: Softimage/ Xfrog/ Eddie/ Max/MSP/ Video Machine
34 Min.
Konzeption und Komposition: Mesias Maiguashca/ Computeranimation für die Traumsequenz: Tamás Waliczky ( „Sculptures“), Assistenz: Christina Zartmann/ Anwendungssoftware: Bernd Lintermann/ Live-Elektronik: Pierre Dutilleux/ Text: Mesias Maiguashca in Zusammenarbeit mit Henry Akina/ Regie: Henry Akina/ Produktionsleitung: Heike Staff/ Hladik 1 und 2: Tobias Hiller, Holger Marks/ Streicher: Margaret MacDuffie, Jean-Eric Soucy, Gaby Schumacher/ Bassklarinette: Anton Hollich, Uta Theilen/ Dirigent: Zsolt Nagy/ Tonregie: Christian Venghaus/ Licht: Rolf Derrer/ Bühnenbild: Stephan Besson/ Kostüm: Kathrin Kath/ Eine Auftragsarbeit des ZKM | Karlsruhe im Rahmen des Projektes - > „Musiktheaterszenen“/ Produktion: ZKM | Karlsruhe, Institut für Musik und Akustik, Institut für Bildmedien
ZKM | Institut für Musik und Akustik, ZKM | Institut für Bildmedien, 1993-97.