Häuten
Kirsten Johannsen: Häuten (1995) Videoskulptur/ Performance
Videoskulptur
© Kirsten Johannsen
Ursprünglich wurde die Videoskulptur Häuten als zentrales Requisit einer Video-Performance entwickelt, in deren Verlauf eine Sängerin Gustav Mahlers Lied "Ich bin der Welt abhanden gekommen" interpretiert. Sie besteht aus einem zur Korsage zerschlitzten Ganzkörperanzug aus schwarzem Kautschuk. Auf dieser "zweiten Haut" sind kleine LCD-Monitore montiert, die extreme Nahaufnahmen menschlicher und tierischer Hautoberflächen zeigen. Beim Näherkommen ist das Summen einer Mücke auf ihrem Todesflug in die Leuchtstäbe einer elektrischen Insektenfalle zu hören.
In der Verknüpfung von Motiven der Weltabgeschiedenheit, von Vergänglichkeit und Tod mit einer technischen, mediale Reflexe der Natur wiedergebenden Schutzapparatur für den Körper verdichtet Kirsten Johannsen Häuten zu einer Reflexion über die heutige Konstitution des Körpers als Schnittstelle zwischen natürlicher und entkörperlichter medialer Welt. Die Performance wurde im Oktober 1997 zur Eröffnung des Medienmuseums aufgeführt.
- Performance: Neuer Berliner Kunstverein (D), 30.08.1995 - Videoskulptur: "Première Ars multimédia", Metz (F), 1996
12 LCD-Monitore in Reihenschaltung, VHS-Player, Gummianzug mit Monitoren (in Skulpturversion auf Eisenkonstruktion)
160 x 55 x 55 cm
Konzept und Realisierung: Kirsten Johannsen, Kooperation: NBK, Neuer Berliner Kunstverein (Performance) und ZKM | Institut für Bildmedien (Video), Produktion Videoskulptur: ZKM | Medienmuseum und ZKM | Institut für Bildmedien, Sammlung des ZKM | Medienmuseum
ZKM | Institut für Bildmedien, 1995